Die klassischen losen Zahnspangen erlauben eine sehr gute Korrektur von Zahnfehlstellungen. Eingesetzt werden diese herausnehmbaren kieferorthopädischen Apparaturen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Bei Kindern bis zum Alter von 10 Jahren werden Zahnfehlstellungen am häufigsten mit losen Zahnspangen reguliert. In vielen Fällen wird ab dem 9. und 10. Lebensjahr mit herausnehmbaren Zahnspangen auch das Kieferwachstum und die Durchbruchrichtung der bleibenden Zähne beeinflusst. Die Feineinstellung der Zahnpositionen mit Hilfe einer festen Zahnspange reduziert sich so auf 1 bis 1,5 Jahre. Bei Jugendlichen kommen diese Apparaturen meistens nur zur Stabilisierung der Zahnstellungen nach der Behandlung mit einer festen Zahnspange zum Einsatz. Die Behandlungsdauer kann von Fall zu Fall variieren – durchschnittlich liegt diese aber bei ca. 18 Monaten.

Die funktionskieferorthopädischen Geräte (FKO-Geräte) beinflussen nicht nur die Zähne sondern den gesamten Kiefer. Durch die körpereigenen Kräfte und eine Änderung des Funktionsmusters der Muskulatur erreichen die FKO-Geräte eine funktionelle Wirkung. Diese losen Apparaturen werden nur bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt, da in diesem Alter das Wachstums- und Umbaupotenzial des Kiefers sehr hoch ist. Ein zu kleiner Unterkiefer lässt sich durch diese funktionskieferorthopädischen Apparaturen (wie dem Aktivator, dem Funktionsregler nach Fränkel oder auch einer Vorschub-Doppelplatte) zum Wachstum anregen. Das Schließen eines offenen Bisses oder auch die Korrektur von Zungen- und Lippenfehlfunktionen gehören zum Aufgabengebiet der FKO-Geräte. Eine funktionskieferorthopädische Apparatur hilft aber nur dann, wenn sie täglich mindestens 15 Stunden lang getragen wird!

Zähne können auch hochpräzise mittels durchsichtiger Kunstoffschienen bewegt werden. Jede neue, individuell angefertigte Schiene bewegt die Zähne dabei in eine genau definierte Richtung. Diese transparenten Schienensysteme werden nur zum Essen und Zähneputzen herausgenommen, sodass man auf eine Tragezeit von ca. 22 Stunden am Tag kommen kann. Die Behandlung mit einem Schienensystem dauert im Schnitt 6–12 Monate und wird meistens nur bei erwachsenen Patienten eingesetzt. Bei aufwendigen Zahnstellungskorrekturen kann die Behandlung ein bis zwei Jahre dauern.

Vorteile des Schienensystems:

• Die Zahnbewegung bzw. Korrektur der Zahnfehlstellung ist ähnlich schonend und präzise wie bei der klassischen festen Spange.
• Die losen Schienensysteme können bzw. werden beim Zähneputzen entnommen
• Die losen Schienensysteme sind ideal, um für eine gute Mundhygiene zu sorgen.
• Die Schiene ist fast unsichtbar und stört daher die Ästhetik nicht.

Um einen zu kleinen Unterkiefer bei der Behandlung mit der festen Spange ausreichend zum Wachstum anregen zu können, gibt es die Mögichkeit der Forsus Apparatur. Diese Druckfeder wird an der festen Zahnspange befestigt und übt eine sanfte Kraft auf den Unterkiefer aus. So erreicht man ein gutes Unterkieferwachstum und damit auch eine perfekte Verzahnung der Zähne. Die Forsus Apparatur beeinträchtigt kaum das Sprechen und ersetzt quasi das regelmäßige Wechseln und Tragen von Gummizügen. Wie bei der festen Zahnsprange auch, ist das 24-stündige Wirken dieser festen Apparatur ein weiterer großer Vorteil.